Erwachsene Menschen sitzen in einer Veranstaltung.

Projekt „Karg Campus Hessen“

Das Projekt „Karg Campus Hessen“ unterstützt 27 Schulen in dem Vorhaben, Begabungs- und Begabtenförderung noch deutlicher in den Fokus zu nehmen und die bereits vorhandene Expertise in diesem Bereich auszubauen. Auch die hessische Schulpsychologie ist in das Projekt eingebunden. Ziel ist ein flächendeckendes pädagogisches und psychologisches Netzwerk zum Erkennen, Beraten und optimalen Fördern der betreffenden Schülerinnen und Schüler.

Im Projekt werden durch regelmäßig stattfindende Fachtage inhaltliche Grundlagen erarbeitet bzw. vertieft. Das erworbene Wissen wird in Form von Transfertagen auf die eigene schulische Situation bezogen. Somit wird die schulspezifische Umsetzung vorbereitet. Da die am Projekt teilnehmenden Schulen später in der Lage sein sollen, ihre Erkenntnisse und ihre Fortschritte in der Unterrichts- und Schulentwicklung an andere interessierte Schulen weiterzugeben, wird zudem in Form von Karg Impulskreisen ein Instrument für den Wissenstransfer bereitgestellt. Hier werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darin geschult, Veranstaltungen zum Thema Begabungs- und Begabtenförderung zu moderieren.

Das Projekt „Karg Campus Hessen“ hat sich mehrere Ziele gesetzt. So werden die teilnehmenden Schulen spezifisch, mit Blick auf ihre jeweiligen Bedingungen und Voraussetzungen, in der Thematik der Begabungs- und Begabtenförderung in ihrer Weiterentwicklung unterstützt und sie erhalten die Möglichkeit, sich auf die später mögliche Rolle als Multiplikator vorzubereiten. Ebenso erhalten die am Projekt teilnehmenden Schulpsychologinnen und -psychologen die Möglichkeit, die Projektinhalte aus ihrer Perspektive zu vertiefen und so direkt an ihr bereits vorhandenes Professionswissen anzuknüpfen.

Inhaltlich sollen alle Akteure auf ein gemeinsam reflektiertes Begabungsverständnis zurückgreifen können, was ebenfalls Ziel des Projekts ist.

Die Inhalte des Projekts unterteilen sich in die fünf Module Grundlagen, Erkennen, Fördern, Beraten und Vernetzen.

Hier eine Übersicht über die inhaltliche Ausgestaltung der Module:

Grundlagen

Hier werden u. a. die „Themen Intelligenz – Begabung – Schulleistung“, „Hochbegabtenförderung und Inklusion“, „Bildungsgerechtigkeit“, „bildungstheoretische Begründungen von Hochbegabung“ sowie „Konzepte und Entwicklungslinien der Hochbegabungspädagogik“ und „Annahmen und Haltungen zum Thema Hochbegabung“ bearbeitet.

Erkennen

In diesem Modul geht es um die pädagogische und die psychologische Diagnostik sowie um Konzeptentwicklung zur Diagnostik in der Schule.

Fördern

Inhalte sind „pädagogische, lernpsychologische u. didaktische Grundlagen der Begabungs- und Begabtenförderung“, „begabungsfördernde Lernarrangements“, „Enrichmentprogramme in Ergänzung zum Regelunterricht“, „Lernberatung und Lernbegleitung“, „Instrumente individueller Leistungserfassung“ sowie „Instrumente der Lernsteuerung und Reflexion“.

Beraten

Für die teilnehmenden Schulen geht es hier vorrangig um die Themen „Grundlagen der Beratung in der Schule“, „das Beratungsgespräch“ und „besondere Aspekte schulischer Begabungsberatung“. Aus schulpsychologischer Perspektive werden u.a. die Bereiche „Beratung mit Fokus auf Expertise und Exzellenzförderung“, „Beratung mit Fokus auf Persönlichkeitsentwicklung“, „Methodische Herausforderungen in der Beratung hochbegabter Kinder und Jugendlicher“, „Familien- und Elternberatung“ sowie „Beratung und Begleitung von Schulen“ fokussiert.

Vernetzen

In diesem Modul werden die Grundlagen der Netzwerkbildung, der kollegialen Beratung sowie der kollegialen Hospitation in den Blick genommen. Außerdem werden Praxisbeispiele reflektiert.

Das Projekt „Karg Campus Hessen“ richtet sich an Schulen, Lehrkräfte und Schulpsychologinnen und -psychologen, die bereits in entsprechende Strukturen eingebunden sind. So sind die 27 Schulen, die an der Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“ (LemaS) und/oder an der Kooperation „Perspektiven der Begabtenförderung“ Hessens mit Bayern und Sachsen teilnehmen, in Karg Campus Hessen aktiv. Auch bezogen auf die Schulpsychologie werden vorhandene Strukturen aufgenommen und in das Projekt eingebracht. Die 15 schulpsychologischen Ansprechpartnerinnen und -partner mit der Zuständigkeit für das Thema Hochbegabung in den Staatlichen Schulämtern sind ebenfalls in das Projekt einbezogen. Die genannten Gruppen werden innerhalb des Projekts sowohl berufsgruppenspezifisch tätig sein, als auch in übergreifenden Kontexten zusammenarbeiten und so die angestrebte Vernetzung aktiv mitgestalten.

Das Projekt „Karg Campus Hessen“ startet im Herbst 2020 und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Somit wird es Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein.

Das Projekt „Karg Campus Hessen“ ist eine Kooperation zwischen dem Hessischen Kultusministerium und der Karg-Stiftung. Durch die Karg-Stiftung werden die projektbezogenen Veranstaltungen und Formate durchgeführt. Das Hessische Kultusministerium steht für die Projektorganisation und die Begleitung der Schulen in ihrer Schulentwicklung.

Neben dem Hessischen Kultusministerium und der Karg-Stiftung ist auch die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung am Projekt beteiligt. Die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung trägt – wie das Hessische Kultusministerium und die Karg-Stiftung – ein Drittel der Projektkosten.

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