Junge Schülerinnen und Schüler stehen vor einer mit Mathematik-Aufgaben beschriebenen Tafel, haben die Arme umeinander gelegt und lächeln

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Neue Maßnahmen zur Qualitätsstärkung des Mathematik-Unterrichts

Nach dem Ausbau der Förderung der Bildungssprache Deutsch und der Initiative zum Aufbau eines neuen Schulfachs für die Digitalisierung intensiviert die Landesregierung nun ihre Anstrengungen zur Stärkung der Qualität des Mathematik-Unterrichts.

Dafür untersuchte eine wissenschaftliche Fachkommission unter der Leitung von Prof. Dr. Olaf Köller vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel den Unterricht in den Schulen sowie die Lehrpläne und hat daraus konkrete Empfehlungen erarbeitet. „Ich danke den Fachleuten für ihre grundlegende Analyse und die wichtigen Erkenntnisse. Unser Ziel ist, mit langfristigen und sorgsam abgestimmten Programmen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler im Fach Mathematik weiter zu verbessern“, sagte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz in Wiesbaden.

Nationale und internationale Mathematik-Studien bescheinigen hessischen Schülerinnen und Schülern regelmäßig einen Mittelfeldplatz. Darin steckt weiteres Verbesserungspotential. Zugleich ist die Mathematik neben Deutsch ein zentrales Fach, das entscheidend für den Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen ist und das weitere Berufsleben maßgeblich prägt. „Hessen geht einen vorbildlichen Weg. Auf der Grundlage einer umfassenden und fundierten wissenschaftlichen Begutachtung des Ist-Standes werden Maßnahmen entwickelt, die geeignet sind, den Mathematikunterricht zu verbessern“, sagte Prof. Dr. Olaf Köller, Leiter des Gremiums mit Expertinnen und Experten aus der Fachwissenschaft sowie Fachdidaktik.

Diese Schritte sind zur Verbesserung des Mathematik-Unterrichts vorgesehen:

  • Schrittweise werden für alle Schulformen neue Lehrpläne (Kerncurricula) aufgelegt, in denen insbesondere der Aspekt der Digitalisierung verbindlicher verankert wird. Zur fachlichen Unterstützung entsteht eine spezielle Handreichung für den Mathematikunterricht.
  • Die Fortbildungsreihen für Lehrkräfte werden deutlich ausgebaut. Dabei sollen nicht nur einzelne Lehrkräfte von einer Fortbildung profitieren, sondern ganze Fachkollegien an Schulen eine gemeinsame Weiterqualifizierung erhalten.
  • Erkenntnisse aus den Resultaten der bundesweiten und landesweiten Lernstanderhebungen in der dritten, fünften und achten Klasse, aus dem Mathematikwettbewerb der achten Klassen sowie aus anderen Programmen sollen gezielt für weitere Ergänzungsmaterialen im Unterricht und für Fortbildungsmaßnahmen der Lehrkräfte verwendet werden.
  • Ausweitung des Einsatzes von Lernverlaufsdiagnostik wie dem onlinebasierten Angebot „Quop“ an Grundschulen und weiterführenden Schulen bis zur sechsten Klasse. Hiermit können Lernfortschritte einzelner Kinder gleichermaßen wie die einer ganzen Gruppe sichtbar gemacht werden.
  • Die Kooperation zwischen Schule, Bildungsverwaltung sowie Wissenschaft wird intensiviert. Außerdem wird ein Mathematik-Monitoring zum kontinuierlichen Ist-Soll-Vergleich aufgebaut.

Die ersten Schritte starten mit einer breit angelegten Qualifizierungsmaßnahme, in der regional Mathematiklehrkräfte als Multiplikatoren fortgebildet werden, um vor Ort die Lehrkräfte an den Schulen individuell zu beraten und zu schulen.