Noch immer haben 6,2 Millionen Menschen in Deutschland (12,1 % der Gesamtbevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren) erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.
Diese gering literalisierten Menschen sind in der Lage, einzelne Sätze zu lesen und zu schreiben, nicht jedoch zusammenhängende Texte. Selbst kürzere Textpassagen, wie Hinweisschilder, Formulare beim Arzt und Arbeitsanweisungen bereiten den Personen Probleme. Als Konsequenz ergibt sich, dass diese Personen nur eingeschränkt am gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Leben teilhaben können und einem hohen Risiko der Arbeitslosigkeit und der Armutsgefährdung ausgesetzt sind.
Die Grundversorgung mit Maßnahmen der Alphabetisierung und kompensatorischen Grundbildung Erwachsener ist über das Hessische Weiterbildungsgesetz (HWBG) geregelt, das heißt die öffentlichen Träger (Volkshochschulen) sowie die anerkannten Organisationen in freier Trägerschaft (Freie Träger) werden über das HWBG auch für diesen Zweck aus Landesmitteln gefördert und bieten entsprechende Kurse und Schulungen an.
Über diese bereits vorhandenen Strukturen fördert das Land Hessen im Rahmen der ESF-Förderperiode 2014-2020 insgesamt acht Grundbildungszentren. Gegenstand der Förderung ist die Implementierung einer regional ausdifferenzierten Unterstützungsstruktur zur Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Hessen.