Im Schuljahr 2021/22 nehmen wieder zahlreiche Grundschulen und weiterführende Schulen an der onlinebasierten Lernverlaufsdiagnostik „quop“ teil. Dieses Angebot steht seit dem Schuljahr 2017/18 hessenweit kostenlos zur Verfügung und eine Anmeldung ist jederzeit möglich.
„quop“ ist eine formative Diagnostik mit curriculumbasierten Messungen (CBM), die den spiralcurricularen Aufbau im Lesen und für Mathematik von Klasse 1 bis 6 abbildet. Da der Lernfortschritt jeder Schülerin und jedes Schülers gleichermaßen wie die Lernfortschritte der gesamten Klasse sichtbar gemacht werden, haben alle Tests den gleichen Schwierigkeitsgrad. Die Testungen orientieren sich an den Bildungsstandards, die am Ende der jeweiligen Klasse erreicht sein sollten.
Was bietet „quop“ konkret?
- internetbasierte Durchführung der Tests in Deutsch (Lesen) und Mathematik an zehn Messzeitpunkten im Schuljahr
- automatisierte, direkte Rückmeldungen an Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Überblick über den Lernstand der ganzen Klasse und jeden individuellen Lernstand
- Möglichkeit der Selbstreflexion, Selbststeuerung und sowie Selbstwirksamkeitserfahrungen für die Lernenden
- graphische Darstellung der Ergebnisse durch Lernfortschrittskurven und Tabellen
- leichte Einbindung der Diagnostik in den regulären Unterricht
- fundierte Grundlage für die Elterngespräche (kontinuierlich und einheitlich durch alle Schuljahre hindurch)
- Gesprächsgrundlage bei Schulwechsel oder beim Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen
Wie kann Förderung auf Basis der Lernverlaufsdiagnostik aussehen?
- Lehrkräfte können grundsätzlich auf die schulinternen bewährten Förderkonzepte und –materialien zurückgreifen.
- Zur Erweiterung des eigenen Förderrepertoires z.B. in Bezug auf die Interpretation und Nutzung der diagnostischen Informationen können Fortbildungen der drei Projektbüros Individuelle Förderung (s.u.) wahrgenommen werden.
Deutsch (Lesen) und Mathematik
Im Fach Deutsch beziehen sich die Testungen ausschließlich auf den Bereich Lesen und orientieren sich dabei wiederum an den Bildungsstandards. Die bildungssprachlichen Kompetenzen im Bereich Lesen sind - angepasst an die Klassenstufen - in phonologische Bewusstheit, Wort-, Satz-, Textverständnis, Lesegeschwindigkeit, Lesegenauigkeit und Leseverständnis aufgegliedert.
In Mathematik orientieren sich die Testungen an den zentralen curricularen Kompetenzen, wie Zahlen- und Mengenverständnis, Rechen- und Geometrieverständnis sowie Einheiten und Funktionen.
In den Auswertungsgrafiken werden diese Teilkompetenzen einzeln aufgeführt und ermöglichen so einen passgenauen Förderansatz. Auf diese Weise können diejenigen Schülerinnen und Schüler identifiziert werden, die einen besonderen Förder- oder auch Forderbedarf haben. Darauf aufbauend kann dann eine gezielte Förderung stattfinden.
Im Lesen der Klassen 2 - 6 erhalten die Lehrkräfte im Anschluss an die Testungen individuelle Förderhinweise für jede Schülerin und jeden Schüler.
Neuerungen im Schuljahr 2021/2022
Auch die Bildung von Zweiergruppen für Übungen zur Leseförderung ist nun möglich. Wirksame und evidenzbasierte Förderung zum Lesen basiert häufig auf kooperativen Methoden. Je nach Fördermethode arbeiten die Kinder dabei entweder in leistungshomogenen oder leistungsheterogenen Zweiergruppen. Eine neue Funktion unterstützt die Lehrkräfte nun bei der Einteilung der Kinder.
QR Code zur einfacheren Anmeldung mit Tablets
Um die Anmeldung bei „quop“ so einfach wie möglich zu machen, bietet „quop“ im neuen Schuljahr die Möglichkeit, sich über einen personalisierten QR-Code einzuloggen.
Der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule gestaltet sich in Zeiten der Pandemie besonders schwierig. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Lernstände der Schülerinnen und Schüler durch die lange Zeit der Distanzbeschulung sehr weit auseinandergehen. Daher steht für die 5. Klasse seit diesem Schuljahr in „quop“ zusätzlich zu der üblichen Lernverlaufsdiagnostik eine Eingangsdiagnostik zur Verfügung, die den Lernstand der Kinder im Lesen und Rechnen zu Beginn des Schuljahres erfasst. Die Kinder bearbeiten dazu an zwei Zeitpunkten im Abstand von sieben bis zehn Tagen eine Auswahl an Testaufgaben. Die Eingangsdiagnostik kann damit als Informationsgrundlage für individuelle Fördermaßnahmen sowie für die Beratung der Kinder und Eltern genutzt werden. Im Lesen erhalten Lehrkräfte zusätzlich zu der Auswertung der Testergebnisse eine verbale Einordnung der Teilkompetenzen im Lesen sowie konkrete Förderempfehlungen.
Wie können Schulen kostenfrei teilnehmen?
Die Teilnahme an der computergestützten Lernverlaufsdiagnostik „quop“ ist in Hessen für die Schulen kostenfrei. Sie können entscheiden, ob sie in Deutsch (Lesen), in Mathematik oder in beiden Fächern teilnehmen möchten. Eine Schule kann mit beliebig vielen Klassen teilnehmen und ein Einstieg ist jederzeit möglich (Anmeldung s.u.). Auch im Schuljahr 2021/2022 wird „quop“ fortgeführt und steht den hessischen Schulen weiterhin kostenlos zur Verfügung.
Für die neu hinzukommenden Schulen, die sich im Laufe des Schuljahres anmelden können, werden zahlreiche Einführungsfortbildungen angeboten. Sie behandeln den theoretisch-wissenschaftlichen Hintergrund, den Einsatz der webbasierten Diagnostik zur individuellen Förderung im Unterricht und in Förderstunden sowie die technische Handhabung.
Schulen, die schon seit einiger Zeit mit „quop“ arbeiten, erhalten Fortbildungen zu Möglichkeiten einer Anschlussförderung an „quop“ mit dem Fokus auf Interpretation der Diagnostik-Ergebnissen und passgenauen Förderangeboten. Die eigenen schulischen Förderkonzepte werden einbezogen.
Für die neue Eingangsdiagnostik für 5. Klassen werden ab der letzten Sommerferienwoche bis in den Oktober hinein Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte der weiterführenden Schulen bereitgestellt mit dem Ziel einer pädagogischen und technischen Einführung in das Format. Die Fortbildungen werden in der Regel online angeboten und sind abrufbar für einzelne Lehrkräfte, Fach- und Jahrgangsgruppen und ganze Kollegien.
Die Firma hfp übernimmt den technischen Support und die Information der Freischaltung. Nach einmaliger Registrierung durch die Schulleitung können Lehrkräfte ihre Klassen anmelden und im Verlauf des Schuljahrs an zehn Testungen teilnehmen lassen. Die Lehrkräfte, wie auch die Schülerinnen und Schüler erhalten nach jedem Test eine direkte Rückmeldung über den aktuellen Lernstand und den Lernverlauf. Einmal angelegt, bleiben die Klassenlisten auch für die kommenden Schuljahre bestehen.