Hessen stellt die Grundlagen von Anfang an in den Mittelpunkt

Die Beherrschung der deutschen Sprache ist unabdingbar für einen erfolgreichen Bildungsweg und für Chancengleichheit. Deshalb fördern wir gezielt und umfangreich die Grundlagen im Fach Deutsch. Damit schaffen wir ein starkes Fundament für die weitere Schullaufbahn Ihrer Kinder. 

Dafür tun wir folgendes:

Alle Kinder lernen das Schreiben mit einer verbundenen Handschrift (Schreibschrift). Wir führen Projekte zusammen mit der Stiftung Handschrift durch – wie den hessenweiten „Tag der Handschrift“.

Zur Festigung der Grundlagen beim Lesen und Schreiben gibt es in der dritten und vierten Jahrgangsstufe der Grundschule eine zusätzliche Deutschstunde zum Vertiefen und Üben.

Unsere Lehrkräfte arbeiten mit dem „Grundwortschatz Hessen“. Vom zweiten Halbjahr des ersten Jahrgangs an aufwärts gibt es auf dieser Grundlage eine pädagogische Fehlerkorrektur. Rechtschreibfehler sollen von Anfang an mit dem Vorbild des richtig geschriebenen Wortes verbessert werden.

Unsere Lehrkräfte erhalten Lektüreempfehlungen für alle Schulformen und Jahrgangsstufen. Es gibt feste Vorgaben zur Anzahl der Bücher, die im Unterricht gelesen werden.

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen unterstützt das Hessische Kultusministerium die Idee eines „Nationalen Lesepakts“ im Zuge der Leseförderung und der Lesemotivation. Mit dem Welttag des Buches, dem bundesweiten Vorlesetag und dem Programm „Lesescouts“ werden Schülerinnen und Schüler für das Lesen begeistert, beim Lesen angeleitet und unterstützt.

Im Rahmen unseres Förderprogramms „Löwenstark – der BildungsKICK“ erhalten auch dieses Schuljahr wieder Schulkinder an allen hessischen Grund- und Förderschulen zusätzlich spezielle, altersgerechte Zeitschriften und Bücher zur Leseförderung.

Gesamtsprachförderkonzept für Kinder und Jugendliche ohne deutsche Herkunftssprache

Hessen ist eines der Länder mit dem höchsten Migrationsanteil. Daher wird der Deutschförderung seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit eine herausragende Bedeutung beigemessen. Die Landesregierung hat ein schulisches Gesamtsprachförderkonzept mit unterschiedlichen Bausteinen zur Deutschförderung für Kinder und Jugendliche ohne deutsche Herkunftssprache erstellt. Dafür sind mehr als 3.500 Lehrerstellen geschaffen worden:

Für manche Kinder reichen die Deutschkenntnisse vor dem Schuleintritt nicht aus, um dem Unterricht zu folgen. Für sie gibt es ein Jahr vor der Einschulung Vorlaufkurse – eine hessische Erfindung. Es gilt der Grundsatz: „Alle Kinder sollen von Anfang an in der Schule und im Unterricht mitreden können!“ Reichen die Deutschkenntnisse dafür noch nicht aus, ist die Teilnahme am Vorlaufkurs verpflichtend.

Aufgrund von Flucht und Einwanderung wurden allein im vergangenen Schuljahr mehr als 36.000 Kinder und Jugendliche ohne oder mit sehr geringen Deutschkenntnissen in den hessischen Schulen zusätzlich unterrichtet. Um auch diesen Schülerinnen und Schülern eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen, werden sie zunächst in den mehr als 2.000 hessischen Intensivklassen gezielt in der deutschen Sprache gefördert. Mit ausreichenden Deutschkenntnissen können sie danach in Regelklassen wechseln und am regulären Unterricht teilnehmen. Die hessischen Schulen leisten Herausragendes bei der Integration geflüchteter, schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher.

Fortbildungsoffensive für den Mathematikunterricht

Eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme an den naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern ist das Verständnis für die Mathematik. Die Stärkung des Mathematikunterrichts ist deshalb ein weiterer Schwerpunkt. Wir setzen auf eine breit angelegte Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahme für unsere Lehrkräfte, damit Mathematikunterricht noch innovativer wird und individuelle Bedarfe von Schülerinnen und Schülern noch besser einbezogen werden.

Darüber hinaus wird der Einsatz von Lernverlaufsdiagnostik verstärkt. Hierzu können hessische Grundschulen auf ein spezielles Online-Angebot zurückgreifen. Damit kann das aktuelle Können der Schülerinnen und Schüler sowie der individuelle Lernfortschritt im Mathematikunterricht festgestellt werden.