Junge sammelt Platikflasche.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Wie kann die gesellschaftliche Entwicklung so gestaltet werden, dass alle Menschen – sowohl gegenwärtig als auch zukünftig lebende Generationen – ein gutes und verantwortungsvolles Leben führen können? Diese Frage geht uns alle an, als Individuen wie als Gesellschaft. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) möchte uns dazu befähigen, Antworten auf diese Fragen zu finden und gemeinsam auf solch eine Zukunft hinarbeiten zu können.

Ziel von BNE ist es, Menschen jeden Alters in die Lage zu versetzten, selbstverantwortlich und gemeinschaftlich die verschiedenen Bereiche gesellschaftlichen Zusammenlebens hin zu einer nachhaltigen Entwicklung verändern zu können.

Seit 2017 ist Bildung für nachhaltige Entwicklung besondere Bildungs- und Erziehungsaufgabe laut Hessischem Schulgesetz.

Inhalte und Methoden

  • Ökologische Themen und Themen des Umweltschutzes:
    Ökosysteme und Biodiversität, Klimakrise und Klimaschutz, Energiegewinnung, Abfallvermeidung, Ressourcenschonung
  • Themen des Globalen Lernens:
    Globale Wirtschaftsverflechtungen und Verantwortung, Fairer Handel, internationale Zusammenarbeit, Global citizenship
  • Themen der Verbraucherbildung:
    Ernährung, Konsum, Mobilität
  • Themen der gesellschaftlichen Entwicklung:
    zukunftsfähige Stadt- und Regionalentwicklung, Gemeinwohl, Flächennutzung, Auseinandersetzung mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Agenda 2030

Bildung für nachhaltige Entwicklung orientiert sich an Kompetenzen. Sie trägt dazu bei, die Lernenden verantwortungsvoll handlungsfähig werden zu lassen.

Dies gelingt mit Methoden, die den Lernenden ermöglichen…

  • mit anderen gemeinsam planen und handeln zu können
  • neue Perspektiven in ihr Weltbild zu integrieren
  • an kollektiven Entscheidungsprozessen teilzuhaben
  • die Grundgedanken der nachhaltigen Entwicklung mit der Gestaltung der eigenen Lebenswirklichkeit zu verbinden

BNE- Methoden sind

  • kompetenzorientiert
  • kooperativ
  • handlungsorientiert
  • fächerübergreifend
  • partizipativ

Die globalen Nachhaltigkeitsziele

Mit der Agenda 2030 hat sich die Internationale Staatengemeinschaft 17 globalen Nachhaltigkeitszielen verpflichtet, den SDGs (Sustainable Development Goals). Diese geben die Richtung in eine globale nachhaltige Entwicklung vor, in der soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeitsstandards umgesetzt sind.

Innerhalb der globalen Nachhaltigkeitsziele, zu deren Umsetzung sich die Vereinten Nation mit der Agenda 2030 bekannt haben, nimmt das Ziel 4, „hochwertige Bildung“, eine Sonder- und Doppelrolle ein: Zum einen ist das Ziel „inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern“ eines von 17 Zielen, mit deren Vision der Weg in eine nachhaltige Zukunft gelingen soll. Die Umsetzung dieses einen Zieles ist aber auch Grundvoraussetzung und Bedingung zum Erreichen aller anderen der globalen Nachhaltigkeitsziele und Triebkraft für einen nachhaltigen Wandel unserer Gesellschaft: Ohne hochwertige Bildung für alle Menschen wird es uns nicht gelingen, die weltweite Armut zu überwinden, unsere Wirtschaft umwelt- und sozialverträglich zu transformieren und unsere terrestrischen und marinen Ökosysteme zu erhalten.

Programme und Partner

Über verschiedene Programme unterstützt das Land Hessen die Umsetzung der Bildung für nachhaltige Entwicklung an den hessischen Schulen.

Das gemeinsame Programm des Hessischen Kultusministeriums  und des Hessischen Umweltministeriums ermöglicht Schulen aller Schulformen, die BNE schrittweise an ihrer Schule zu implementieren.

Im Schuljahr der Nachhaltigkeit des Hessischen Umweltministeriums werden Schulen über verschiedene Unterrichtsmodule zu Nachhaltigkeitsthemen wie Mobilität, Energie, Biodiversität oder Klima, Lehrkräftefortbildungen und Schulcurriculumsarbeit befähigt, Bildung für nachhaltige Entwicklung als Aufgabe der ganzen Schule zu verstehen und entsprechend aktiv zu werden.

Das Netzwerk Schulgärten in Hessen unter der Federführung des Hessischen Umweltministeriums begreift Schulgärten dezidiert als Bildungsräume für nachhaltige Entwicklungen und bietet kostenlose Fortbildungen und weitere Unterstützung an.

In der Förderung der BNE in Hessen arbeiten Hessisches Kultus- und Umweltministerium eng zusammen.

Das Zertifikat „Bildungsträger für nachhaltige Entwicklung" hilft Schulen bei der Auswahl geeigneter und qualifizierter BNE-Bildungspartner. Es wird nach festgelegten Qualitätskriterien von einer Kommission aus Vertreterinnen und Vertretern der Hessischen Ministerien für Kultus, Umwelt, Soziales und Wirtschaft an außerschulischer Bildungsanbieter verliehen.

Viele außerschulische BNE-Bildungsanbieter sind in einem der beiden Verbände ANU (Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V.) oder EPN (Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen e.V.) organisiert.

 Beratung

Das Hessischen Kultusministerium unterstützt Schulen bei der Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung durch

  • fachliche Beratung
  • Durchführung von Pädagogischen Tagen zu BNE
  • Lehrkräftefortbildungen zu BNE oder einzelnen Themengebieten, z.B. Klimabildung

Auf den Seiten des Hessischen Bildungsportals finden Sie umfangreiche Informationen zu Methoden, Materialien, Kooperationspartnern sowie schulischen BNE-Projekten.
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Auf den Seiten der Hessischen Lehrkräfteakademie finden Sie:

 

Orientierungsrahmen der Kultusministerkonferenz

Die Kultusministerkonferenz (KMK) bekennt sich zu den Zielen einer BNE und hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) den Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung herausgegeben, der der als Grundlage für die Entwicklung von Lehrplänen genutzt werden kann, konkrete Empfehlungen gibt und Material für den Unterricht anbietet.
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