Schülerinnen und Schüler beim Theater-Workshop

„Ich habe vieles gelernt, was ich während des Lockdowns verpasst habe“

Das Landesprogramm Löwenstark – der BildungsKICK unterstützt seit einem Jahr Schülerinnen und Schüler, wieder Lernen zu lernen.

Feuer und Wasser! Sparschwein und Münze! Hammer und Nagel! Gegensätze schallen durch den Klassenraum einer siebten Klasse an der Ernst-Reuter-Schule II in Frankfurt. Die Schülerinnen und Schüler setzen szenisch mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner die Wörter um, verwandeln sich in Wasser, das Sparschwein oder den Nagel. Theaterspielen im Unterricht? Dank des Landesprogramms „Löwenstark – der BildungsKICK“ ist dies möglich und Profis vom Schultheaterstudio Frankfurt können Schülerinnen und Schüler in Workshops unterstützen. Löwenstark kann auch helfen, nach der langen Zeit des Lockdowns und des Distanzunterrichts den Zusammenhalt zu stärken, gemeinsam Probleme anzugehen und Lösungen zu finden sowie die Klassengemeinschaft wieder zu stabilisieren. Im klassischen Unterricht ist dies nicht immer möglich – im Rahmen von Theater-Workshops blühen die Schülerinnen und Schüler auf, die Ziele werden leichter erreicht.

Doch Löwenstark ist viel mehr als Theater. Vor einem Jahr hat Hessen als eines der ersten Länder das eigene Förderprogramm ins Leben gerufen. Es umfasst vielfältige Maßnahmen im Unterricht sowie zusätzliche Angebote mit Kooperationspartnern wie Bildungsträgern, Stiftungen, Vereinen sowie Verbänden. Denn nach der langen Zeit des Distanzunterrichts müssen Schülerinnen und Schüler wieder besser Lernen lernen. Es geht hierbei nicht ausschließlich darum, klassischen Schulstoff nachzuholen, sondern um das Stärken sozialer Aspekte. Mit Hilfe der von Bund und Land bereitgestellten Gelder konnten Angebote wie Nachhilfe, Feriencamps, Hausaufgabenbetreuung, Schwimmkurse oder eben Theater-Workshops ins Leben gerufen werden.

Ich konnte dabei auch viel mit meiner Lehrerin über Probleme sprechen, die man sonst mit ihr nicht besprechen würde.

Rahid, 15 Jahre Schüler an der Ernst-Reuter-Schule II
Frankfurt

Aus Anlass der Jahresbilanz hat Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz die Ernst-Reuter-Schule II in Frankfurt besucht. Einige Schülerinnen und Schüler haben vor Ort über die Projekte und ihre positiven Effekte auf den schulischen Erfolg berichtet. So wurde der positive Effekt der Nachhilfe-Kurse, die dank der Löwenstark-Förderung in Kleingruppen abgehalten werden können, durch die Jugendlichen aus der 9. Klasse bestätigt:

„Das, was ich im Lockdown verpasst habe, diese Basics, das habe ich dank Löwenstark nachgeholt, das hat mir viel gebracht“, erzählt Anas, 15 Jahre. „Vorher hatte ich Angst vor der Englisch-Prüfung, weil ich nicht so stark in Englisch bin, aber durch die Löwenstark-Nachhilfe hat man mir die Angst genommen und hat mir Tipps gegeben, wie ich die Prüfung gut überstehen kann.“

„Ich gehe in die Deutsch-Nachhilfe und ich finde es sehr schön, dass so etwas für uns organisiert wurde. Ich habe vieles gelernt, was ich während des Lockdowns verpasst habe“, bestätigt Rahid, 15 Jahre. Dank der kleinen Nachhilfe-Gruppen haben die Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit, persönliche Themen anzusprechen: „Ich konnte dabei auch viel mit meiner Lehrerin über Probleme sprechen, die man sonst mit ihr nicht besprechen würde.“

Damit den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben wird, den Nachholbedarf grundlegend zu decken, ist Löwenstark von Anfang an für zwei Jahre geplant worden. „Weil der Weg aus der Corona-Pandemie kein Spurt, sondern eher ein Marathon ist, erhalten alle Schulen zu Beginn des kommenden Schuljahres die nächste Tranche Fördermittel zugewiesen. Die meisten zentralen Angebote sind sowieso für zwei Schuljahre angelegt und werden somit auch im nächsten Schuljahr umgesetzt“, blickt Kultusminister Lorz auf die vor den Schulen liegende Zeit. Und nicht nur das: Neben bestehenden Angeboten kommen weitere neue hinzu, damit die Schülerinnen und Schüler auch weiterhin bestmöglich unterstützt werden können. „Es hat mir sehr, sehr weitergeholfen. Es war gut, dass so etwas angeboten wird, weil man durch die Pandemie relativ viel verpasst hat oder nicht mitgekommen ist. Mir persönlich hat das sehr weitergeholfen,“ zieht auch Ankim ein positives Zwischenfazit.