Menschen bilden einen Kreis und halten sich an den Händen.

Neuer Leitfaden unterstützt Schulen noch umfänglicher

Gewalttaten wird an hessischen Schulen konsequent nachgegangen. Wenngleich sich die Zahl der gemeldeten Vorfälle in den vergangenen Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau bewegt, ist Gewalt gegen Lehrkräfte wie auch unter Schülerinnen und Schülern nicht hinnehmbar und äußerst ernst zu nehmen. Neben dem Schutz unserer Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte vor verbaler und körperlicher Gewalt jeder Form ist auch die Fürsorge für Lehrkräfte bei Gewalterfahrungen ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund hat das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen einen umfangreichen Handlungsleitfaden erarbeitet. Die darin enthaltenen Interventionsschritte und Unterstützungsstrukturen dienen als Grundlage zur konkreten Hilfe für betroffene Lehrkräfte.

Mit dem neuen Leitfaden, den jetzt alle Schulen erhalten haben, bekommen Schulleitungen und Lehrkräfte einen genauen Überblick darüber, welche Handlungsoptionen im Fall einer Gewalterfahrung zur Verfügung stehen. Es werden die Melde- und Kommunikationswege für eine gezielte und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Lehrkräften, ihrer Schulleitung und dem zuständigen Staatlichen Schulamt dargestellt sowie die schulspezifisch wichtigsten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Beratungs- und Unterstützungsangebote benannt.

Etablierte Unterstützungsmöglichkeiten

Schulleitungen sind angehalten, Fällen von Gewaltanwendungen gegenüber Lehrkräften, die an Schulen stattfinden, konsequent nachzugehen. Gemäß der Dienstordnung sind Schulleiterinnen und Schulleiter verpflichtet, bei allen wichtigen Vorkommnissen die Staatlichen Schulämter einzuschalten. Im Fall eines Straftatbestands sind die Strafverfolgungsbehörden einzubeziehen.

Betroffenen Lehrkräften stehen außerdem verschiedene etablierte Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Lehrerinnen und Lehrer können beispielsweise die umfänglichen Möglichkeiten einer schulpsychologischen Beratung oder eine Betreuung durch den Medical Airport Service (Dienstleister u. a. für Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie) nutzen.

Schutzkonzept gegen Gewalt

Darüber hinaus bedarf Gewaltprävention an Schulen einer professionellen Weiterentwicklung und kontinuierlichen Anpassung. Um die Prävention von Gewalt und sexuellem Missbrauch an Schulen zu stärken, werden alle hessischen Schulen zukünftig ein Schutzkonzept gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch entwickeln. Ein solches Schutzkonzept kann selbstverständlich auch die Prävention von und Intervention bei Gewaltübergriffen gegenüber Lehrkräften einschließen. Um die Schulen in diesem Handlungsfeld zu stärken, stellt die Hessische Landesregierung seit dem Schuljahr 2023/2024 allen Schulen eine zusätzliche Stundenzuweisung für Beratungslehrkräfte zur Gewaltprävention und Schutzkonzeptentwicklung zur Verfügung.

Zudem werden Lehrkräften Fortbildungen zu Themen wie Konfliktbewältigung, Resilienz und Deeskalation oder sozialem Lernen angeboten, um sie im Umgang mit herausfordernden Situationen im schulischen Alltag zu unterstützen.

Bitte erfragen Sie den Leitfaden bei Ihrer Schulleitung.