Armin Schwarz besucht Lotteschule in Wetzlar

Neuer Minister startet Schulbesuche

Armin Schwarz absolviert derzeit seine ersten Schulbesuche als Minister für Kultus, Bildung und Chancen. „Ich möchte vor Ort ins Gespräch kommen, zuhören und erfahren, was gut läuft, aber auch in den Schulen mitbekommen, an welcher Stelle vielleicht der Schuh drückt“, sagt Schwarz. An der Lotteschule in Wetzlar stand die Beschulung von zugewanderten beziehungsweise geflüchteten Kindern ohne ausreichende Deutschkenntnisse im Mittelpunkt.

Die Grundschule ist besonders aktiv in der Deutschförderung unter anderem für Kinder aus der Ukraine. Die beiden Intensivklassen der Grundschule mit insgesamt 26 Kindern werden von zwei aus der Ukraine stammenden Lehrkräften unterrichtet. Zudem werden an der Lotteschule mehr als 40 Kinder in verpflichtenden Vorlaufkursen ein Jahr lang unterrichtet, damit sie zur Einschulung ausreichend Deutsch sprechen.

Gesamtsprachförderkonzept für Kinder und Jugendliche ohne deutsche Herkunftssprache

Hessen ist eines der Länder mit dem höchsten Migrationsanteil. Daher wird der Deutschförderung seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit eine herausragende Bedeutung beigemessen. Die Landesregierung hat ein schulisches Gesamtsprachförderkonzept mit unterschiedlichen Bausteinen zur Deutschförderung für Kinder und Jugendliche ohne deutsche Herkunftssprache erstellt. Dafür sind mehr als 3.500 Lehrerstellen geschaffen worden.

Für manche Kinder reichen die Deutschkenntnisse vor dem Schuleintritt nicht aus, um dem Unterricht zu folgen. Für sie gibt es ein Jahr vor der Einschulung Vorlaufkurse – eine hessische Erfindung. Es gilt der Grundsatz: „Alle Kinder sollen von Anfang an in der Schule und im Unterricht mitreden können!“ Reichen die Deutschkenntnisse dafür noch nicht aus, ist die Teilnahme am Vorlaufkurs verpflichtend.

Aufgrund von Flucht und Einwanderung wurden allein im vergangenen Schuljahr mehr als 36.000 Kinder und Jugendliche ohne oder mit sehr geringen Deutschkenntnissen in den hessischen Schulen zusätzlich unterrichtet. Um auch diesen Schülerinnen und Schülern eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen, werden sie zunächst in den mehr als 2.000 hessischen Intensivklassen gezielt in der deutschen Sprache gefördert. Mit ausreichenden Deutschkenntnissen können sie danach in Regelklassen wechseln und am regulären Unterricht teilnehmen. Die hessischen Schulen leisten Herausragendes bei der Integration geflüchteter, schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher.

Berufsorientierung: Nächste Station Berufsschulzentrum Limburg

Am Berufsschulzentrum in Limburg informierte sich der Minister über das „Limburger Modell“ zur Berufsorientierung, bei dem mehrere lokale Bildungseinrichtungen und Betriebe miteinander kooperieren. Neben der beruflichen Adolf-Reichwein-Schule gehören die Friedrich-Dessauer-Schule sowie die Peter-Paul-Cahensly-Schule zum Verbund. 

Besonderheit in Limburg: Kooperation von allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sowie der Einbezug von Betrieben

Das „Limburger Modell“ ist eine Maßnahme zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung, die Schülerinnen und Schüler von umliegenden Schulen erhalten vertieften Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt.

In diesem Rahmen können sie zwischen 20 Berufsfeldern wählen. Die Berufsfelder umspannen ein weites Spektrum – zum Beispiel von Alten- und Krankenpflege über Bautechnik bis hin zu Lagerlogistik.

Im Laufe eines Schuljahres besuchen die Jugendlichen vier verschiedene Berufsfelder und können dadurch einzelne Ausbildungsinhalte praktisch erproben. Dabei können sie feststellen, ob eine persönliche Neigung und Eignung für diesen Ausbildungsberuf bestehen. Durch praxisbezogene Einblicke in unterschiedliche Berufsbilder sollen mehr Fachkräfte gewonnen werden.

Zum Lebenslauf von Armin Schwarz:

Hessischer Minister für Kultus, Bildung und Chancen | kultus. hessen.de